Kondom richtig anziehen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für sicheren Sex

Einleitung

Kondome sind das effektivste Verhütungsmittel, um sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften zu schützen - vorausgesetzt, sie werden korrekt angewendet. In diesem umfassenden Leitfaden erklären wir Schritt für Schritt, worauf du beim Überziehen eines Kondoms achten musst, um die Sicherheit und den Komfort beim Sex zu gewährleisten.

Beim Anziehen eines Kondoms ist die richtige Technik entscheidend. Unsachgemäße Handhabung kann dazu führen, dass das Kondom reißt, verrutscht oder undicht wird - und somit keinen zuverlässigen Schutz mehr bietet. Damit du diese häufigen Fehler vermeidest, zeigen wir dir, wie du ein Kondom gekonnt und routiniert überstreifst. Egal ob du ein Kondom-Neuling oder bereits erfahrener Anwender bist, nach der Lektüre dieses Artikels bist du für den sicheren Spaß zu zweit bestens gerüstet.

Die wichtigsten Schritte: Kondom richtig aufziehen

1. Das passende Kondom auswählen

Bevor es ans Überziehen geht, solltest du sicherstellen, dass du die für dich passende Kondomgröße und -sorte verwendest. Kondome gibt es in verschiedenen Größen, Materialien und Ausführungen. Wähle ein Präservativ, das:

  • Deinem Penisumfang entspricht (zu eng = erhöhtes Risiko, dass es reißt; zu weit = es kann abrutschen)
  • Aus hochwertigem Latex oder alternativ Polyurethan gefertigt ist
  • Kein abgelaufenes Haltbarkeitsdatum hat
  • Mit extra Gleitmittel beschichtet ist für leichteres Abrollen

Beliebte Kondommarken und -sorten, die sich für Einsteiger eignen:

Durex Extra Feucht

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Durch die reichhaltige Beschichtung mit Gleitgel sehr leicht abzurollen

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Billy Boy Gefühlsecht

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Extradünnes, transparentes Latex für mehr Gefühlsintensität beim Sex

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Ritex RR.1

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Normale Größe mit angenehmem Tragekomfort dank anatomisch geformtem Kopfteil

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2. Verpackung vorsichtig öffnen

Reiß die Kondomverpackung am gezackten Rand vorsichtig auf. Vermeide spitze Gegenstände wie Scheren oder Messer und sei auch mit langen Fingernägeln vorsichtig, um das Kondom nicht versehentlich zu beschädigen. Nimm das zusammengerollte Kondom aus der Verpackung.

3. Richtige Seite erkennen

Prüfe vor dem Abdrollen, dass die Kondomrolle nach außen zeigt. Die meisten Kondome sind außen mit Gleitgel beschichtet und innen trocken. Drehe das Kondom um, falls du es zunächst auf links gedreht hast. Setze es mit der Rollseite nach außen auf die Penisspitze.

4. Reservoir andrücken

Halte das Kondom an der Spitze fest und drücke das Reservoir, also den kleinen "Zipfel" am oberen Ende, mit Daumen und Zeigefinger zusammen. Damit schaffst du einen kleinen luftleeren Raum, in dem später das Sperma aufgefangen wird. So vermeidest du, dass das Reservoir durch eindringende Luft platzt.

5. Vorsichtig abrollen

Während du das Reservoir weiterhin mit einer Hand festhältst, rollst du mit der anderen Hand das Kondom vorsichtig und gleichmäßig bis zum Penisschaft runter. Achte darauf, dass sich keine Luftblasen bilden. Überprüfe, dass das Kondom gerade sitzt und nicht verdreht ist.

6. Kontrolle und Entsorgung

Ziehe dich nach dem Sex zurück, solange der Penis noch erigiert ist. Halte das Kondom dabei am Penisschaft fest, damit es nicht abrutscht und Sperma ausläuft. Entsorge das gebrauchte Kondom in den Restmüll, nicht in die Toilette. Knote es vorher zu, damit kein Inhalt ausläuft.

Häufige Fehler beim Kondom Überziehen vermeiden

Diese typischen Anwendungsfehler beeinträchtigen die Verhütungssicherheit des Kondoms und können zu ungewollten Pannen führen:

  • Falsches Abrollen: Hast du ein Kondom zunächst falsch herum aufgesetzt, drehe es nicht einfach um. Nimm stattdessen ein neues Kondom. Durch den Kontakt mit der Haut könnten bereits Spermien auf der Außenseite sein.
  • Spitze Gegenstände: Vermeide es, die Kondomverpackung mit den Zähnen, Scheren oder anderen scharfkantigen Gegenständen zu öffnen. Sonst riskierst du, das Kondom schon vor Gebrauch zu beschädigen.
  • Zwei Kondome übereinander: Ziehe niemals zwei Kondome gleichzeitig über, um die Sicherheit zu erhöhen. Die Reibung der beiden Latexschichten aneinander erhöht die Gefahr, dass sie reißen.
  • Falsches Gleitmittel: Benutze ausschließlich wasserbasierte Gleitmittel in Kombination mit Kondomen. Öl- oder fetthaltige Substanzen können das Latexmaterial porös machen.
  • Nadeln und Piercings: Achte darauf, dass kein spitzer Schmuck wie Piercings oder lange, scharfe Fingernägel die hauchdünne Kondommembran beschädigen.

Die richtige Größe ist entscheidend

Einer der häufigsten Gründe für Kondom-Pannen ist die falsche Wahl der Größe. Ein Kondom, das zu eng oder zu weit ist, sitzt nicht richtig und funktioniert dadurch schlechter. Wähle ein Kondom, das zu deinem Penisumfang passt. Messe dazu den steifen Penis an der dicksten Stelle. Die richtige Kondombreite lässt sich dann so berechnen:

Penisumfang / 2 = nominale Kondombreite

Die gängigsten Kondombreiten liegen zwischen 49 und 57 mm. Unter 52 mm spricht man von "enganliegenden", darüber von "großen" Kondomen. Bei einigen Herstellern gibt es spezielle Größen wie 60 oder 64 mm für sehr stattliche Penisse. Probiere ruhig verschiedene Marken und Sorten aus, bis du die für dich passende Größe gefunden hast. Es lohnt sich, denn dann sitzt das Präser wie eine zweite Haut.

Hier ein paar empfehlenswerte Kondomgrößen für verschiedene Penisumfänge:

  • Penisumfang ca. 9-10 cm = 47-49 mm breite Kondome, z.B. Durex Invisible Extra Lubricated, Vitalis Sensitive
  • 10-11,5 cm = 52-57 mm, die Standardgröße der meisten Kondomhersteller wie Ritex, Billy Boy
  • ab 12 cm = 60 mm Breite und mehr, erhältlich u.a. von My.Size, Amor Vibratissimo

Fazit

Ein Kondom fachmännisch überzustreifen will geübt sein - aber mit der richtigen Technik und dem passenden Produkt ist es halb so schwer. Die Hauptsache ist, dass du dir Zeit nimmst und sorgfältig vorgehst, damit die Lust nicht auf der Strecke bleibt. Scheue dich nicht, verschiedene Sorten und Größen auszuprobieren, bis du die für dich optimale Passform gefunden hast. Ein perfekt sitzendes Kondom spürst du nämlich kaum noch und es schützt zuverlässig vor sexuell übertragbaren Infektionen und ungewollten Schwangerschaften. In diesem Sinne: Viel Vergnügen beim lustvollen und sicheren Sex!

Häufige Fragen & Antworten

Was tun, wenn das Kondom gerissen ist?

Wenn das Kondom während des Sex reißt oder abgerutscht ist, ziehe dich sofort zurück und entsorge das defekte Präservativ. Falls noch kein Samenerguss stattgefunden hat, kann ein neues Kondom übergezogen werden. Ansonsten empfiehlt sich eine Spermizidspülung für die Frau und/oder die "Pille danach" zur Verhütung einer Schwangerschaft. Durch ein gerissenes Kondom können Krankheitserreger übertragen worden sein. Ein HIV-Test oder Check beim Frauenarzt ist dann sinnvoll.

Kann man ein Kondom mehrmals verwenden?

Nein. Kondome sind Einmalprodukte und sollten nach jedem Gebrauch entsorgt werden. Spermien oder Erreger können sonst beim nächsten Mal übertragen werden. Außerdem kann die Materialbeschaffenheit des Kondoms durch Wiederverwendung beeinträchtigt werden, was die Schutzwirkung aufhebt.

Worauf muss ich achten, wenn ich Kondom und Gleitgel kombiniere?

Normale Kondome aus Latex sind nur mit wasserbasierten Gleitgelen verträglich. Ölige oder fetthaltige Produkte, aber auch Vaseline, Massageöl und Cremes können die Latexstruktur angreifen und beschädigen. Spezielle Kondome aus Polyurethan vertragen sich hingegen auch mit fettbasierten Gleitmitteln.